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Boot gewassert, 20 Jahre gealtert

Klar, man ist als Eigner etwas hysterisch wenn das eigene Boot gekrant wird. Ich hatte mir fest vorgenommen, entspannt an die Sache heran zu gehen, aber zum Ende wurde es dann doch (wie immer) ziemlich spannend und ich bin mir sicher, dass wir um ein paar Jahre gealtert sind.

Es ging ganz entspannt los. Hans Rottmann, unser Halleneigner manövrierte die Apelia sanft aus der Halle und stellte sie davor ab.

Als nächstes übernahm sie Erwin Steger, der seinen urigen Unimog auf 6 km/h abriegelt und die Fuhre damit über die Straßen schleppen darf. Er fährt immer extrem behutsam und vorsichtig, aber die Neigung der Straße kann natürlich auch er nicht beeinflussen und so wurden wir schon mit dem ein oder anderen Adrenalinschub versorgt, wenn sich der Trailer nach links und rechts neigte.

Nach 500 m konnten wir aufatmen, die Apelia stand wohlbehalten auf der Kranbahn des Wassersportvereins Galwik.

Das Kranen am Folgetag hat uns dann ein paar Jährchen gekostet. Um die Apelia mit ihrem Kiel über den Trailer heben zu können, mussten wir kürzere Gurte verwenden, die mit der Last so gerade eben klar kamen. Bei jedem Knistern stellten sich mir die Nackenhaare auf, als sie da so hoch in der Luft schwebte.
Nachdem die Stützflächen auch mit neuem Antifouling versorgt waren, rollte der Kran raus über's Wasser (da konnte man sich wenigstens etwas entspannten) und begann die Talfahrt. Es sah alles perfekt aus, bis der Kran plötzlich stoppte. Der Grund: Die Kettenzüge reichten nicht weiter. Durch die kurzen Gurte und das etwas gefallene Wasser schwebte die Apelia jetzt also gute 10 cm zu hoch um von selbst aufzuschwimmen.
Nochmal an Land stellen wollte ich wegen des etwas schwachbrüstigen Gurts vermeiden, also stellten wir sie näher am Kai mit dem Kiel auf dem Boden ab, lösten den hinteren Gurt und hängten die Kettenzüge mit einen langen Gurt vor den Kiel. Durch vorsichtiges Anheben konnten wir sie so ins tiefe Wasser schieben, aber mit jedem Knistern ging mein Puls wirklich auf 180.

Das gestrige Setzen des Mastes war dagegen ein Kinderspiel. Zum Glück prüften wir vorher noch die UKW-Antenne und fanden heraus, dass sie defekt war. Dank Steffis Vater und einer langen Telefonrunde von Christian (Flensburger Yachtservice) konnte noch aus Schleswig Ersatz geholt werden, dann rollten wir den Mast zum Hafen.
Das Wasser war sehr bewegt und die Apelia rollte relativ stark. Trotzdem flutschte der Mast im ersten Anlauf an die richtige Stelle und das obligatorische Spannen der Wanten mit dieser Methode war ein Klacks. Die Längen stimmten perfekt und in den kommenden Tagen werden wir die richtige Spannung ersegeln.

Jetzt werden wir die kommenden Tage damit verbringen, alles einzurichten, zu kalibrieren und zu testen. Den Autopiloten haben wir schon auf einer kurzen Motorstrecke getestet. Am meisten freue ich mich allerdings auf den Windpilot. Hier betreten wir völliges Neuland.