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Von Wismar nach Brunsbüttel

Freitag, 25.05.2007
Es ist drückend und ab und zu zieht ein Schauer durch. Wir basteln vormittags vor uns hin und nachmittags kommt Bine an Bord und wir segeln exakt zwischen zwei Schauern einmal raus und wieder rein. Dabei machen wir einen Abstecher zur Werft und schauen in das riesige Hallentor auf die Neubauten.
Abends kommt Christian aus Finnland zurück und Bine macht eine leckere Vollkornpizza.

Steuern, große Konzentration aber auch großer Spaß für Binchen.


In das Dock würden wir gerne mal rein segeln.


Samstag, 26.05.2007
Am nächsten Tag steigen wir nach einem ausgiebigen Brunch bei Bine und Christian zu viert an Bord. Zunächst müssen wir das Fahrwasser rauskreuzen. Es geht mit wenig Wind los, also pilkert Christian (erfolglos) nach Dorsch.

Binchen und Tim fahren die Wenden während Christan im Fahrwasser nach Dorsch pilkert.


Später zieht der Wind auf knappe 4 Bft an und es wird ein bisschen wilder. An der Ansteuerungstonne angekommen können wir dann endlich abfallen und rauschen Richtung Travemünde.


Unterwegs verkleinern wir die Segelfläche und treiben letztendlich sogar vor Topp und Takel (1 kn), damit endlich mal ein Dorsch anbeisst. Passiert aber nicht. Dafür ergattert Tim einen 50 cm langen Hornhecht. Zumindest ist er so dumm, auf die einfachen Köder zu beißen. Das Abendessen ist also gesichert. Leider bekommt Bine das Geschaukel nicht. Also wird sie in der Koje eingepackt und Steffi leistet Beistand.

Während des Einlaufens in Travemünde kocht Steffi schon das Abendessen und so können wir kurz nach dem Anlegen um 21 Uhr essen. Jeder 1/4 Hornhecht ist als "Fleischbeilage" nicht viel, aber er schmeckt sehr gut.

Sonntag, 27.05.2007

Steffi ist schon früh auf und erkundet erst mal die Stadt. Fazit: um 11 Uhr ist Messe in der kath. Kirche und ab 9:30 Uhr gibt es Früstücksbuffett im Luzifer. Gut, nachdem wir uns aus den Betten sortiert haben, laufen wir tatsächlich um Frühstücken ins Luzifer. Hier gibt es ein wunderbares Frühstücksbuffett im Freien und dazu einen tollen Blick auf die ein- und auslaufenden Schiffe. Es fällt uns auf, dass wir genau vor einer Woche auch beim Brunch sassen - damals aber in Flensburg. Binchen, Christian und Tim frühstücken noch in Ruhe und Steffi sorgt für ihr Seelenheil.

Aufwachen!


Frühstück beim Lucifer, teuflisch gut...


...mit tollem Ausblick.


Später segeln wir in die Lübecker Bucht und sehen uns den Zieleinlauf des letzten Laufs der Katamarane beim Ostseepokal an. Es ist schön, die Regatta mal von aussen anzusehen. Dank der verschiedenfarbigen Genacker können wir klasse verfolgen, wie gut Peter und Rea fahren. Nach dem Zieleinlauf werden wir von den Katamaranen umringt. Das sieht einfach toll aus, sie sind so leichtfüssig und schnell manövrierbar.



Leider bekommt Bine das Geschaukel heute noch weniger als am Vortag und so muss sie wohl oder übel die Fische füttern. Christian, der wieder nach Dorschen angelt, zieht zwei heraus. Sie sind allerdings zu klein und wir entlassen sie gepierct in die Freiheit.



In Niendorf finden wir gerade noch eine ganz schmale Box für uns. Es herrscht ein Höllenspektakel mit Shantychor, Kutterrennen und Würstchenbuden, denn hier wird der Hafengeburtstag gefeiert. Also machen wir uns schnell zu Fuß aus dem Staub. Wir wollen nach Scharbeutz, zur Katregatta, Bine und Christian wollen zum Bahnhof. Unterwegs gabelt Peter uns auf. Dann heisst es schon wieder "Abschied nehmen" von Bine und Christian. Langsam habe ich die Verabschiedungen wirklich satt!


In Scharbeutz essen wir mit unseren Freunden vom ccff und der F18 KV und verbringen einen schönen Abend unter alten Freunden. Antje und Nico fahren uns dann wieder zum Boot.



Montag, 28.05.2007
Durch die Flaute daddeln wir nach Scharbeutz. Die Startverschiebung ist oben, also pennt Steffi eine RUnde und Tim motort auf und ab und kalibriert unseren Kompass. Das war bitter nötig, wir hatten in O-W-Richtung 10 Grad Abweichung. Jetzt passt alles ganz gut, in der nächsten Flaute machen wir eine Deviationstabelle.
Antje kommt mit einem der Motorboote vorbei und schenkt uns noch ein original Reißwolf-T-Shirt. Jetzt hat Tim seine alten gerade an Ottos Söhne vermacht, aber das wird er wohl tragen müssen. :o).
Gegen 13:30 liegen wir beigedreht und die Katamarane kommen auf ihrem Weg zum Start vorbeigesegelt. Einer nach dem anderen, so dass wir uns von jedem verabschieden können. Chrisch hält im Passieren eine richtig kleine Ansprache, wir sind melancholisch mal wieder schwer belastet ist also vielleicht gar nicht schlecht, los zu kommen.
Mit der einsetzenden Brise machen wir uns auf in Richtung Fehmarn. Der Windpilot steuert, Steffie macht Käsespätzle und Gurkensalat, während Tim Uhr, Barograph und Epirb montiert. Weit und breit ist kein Boot zu sehen, können wir uns also schonmal dran gewöhnen.

Dienstag, 29.05.2007
Es hackt ziemlich mit NO5-6 und wir müssen aus Großenbrode gegen die 2 m Welle ankreuzen. Eine ziemliche Tortur und Apelia wird gut durchgeknetet. Im Vergleich zu schwereren Booten läßt sie sich allerdings sehr direkt steuern, fast jollenartig und so finden wir meist einen halbwegs entspannten Kurs durch die See. Die paar Mal wo es nicht klappt und wir uns fest in eine Welle bohren, fliegt unten die Wäsche aus dem Schrank (da bekommt Tim dann wohl doch ein Eis von Steffi statt andersherum) und der Anker setzt relativ hart ein. Er ist nicht ganz fest verzurrt und das rächt sich jetzt. Geht aber alles gut.

Unten "kotzt" der Schrank sich aus.


Nachdem wir den Fehmarnsund anliegen können wenden wir. Jetzt kommen die Wellen etwas seitlicher und es wird ruhiger. Eine bricht aber genau auf unsere Seite und überschüttet uns mit Gischt. Steffi hat daraufhin einen nassen Hosenboden, da sie in der Plicht wie in einer Badewanne sitzt.
Im Fehmarnsundfahrwasser können wir endlich abfallen, aber leider wird nichts aus einem wilden Raumschotsgang, der WInd flaut zusehends ab. Zum Test funken wir eine parallel fahrende Charteryacht an. Alles funktioniert, also können wir auch das Schießgebiet anfunken und erfahren, dass wir es passieren können.

Mieses Wetter im Fehmarnsund.


Gegen 17 Uhr tuckern wir durch die Flaute. Wollen ja heute noch nach Kiel um Peter zu sehen. Hinter uns geht ein superkrases Gewitter nieder. Die Donnerschläge merken wir überall und in den Ohren schmerzen sie richtig. Zur Aufmunterung brät Steffi Apfelpfannkuchen.
Erst um 21:30 kann Peter uns in Holtenau empfangen. Im Gepäck hat er noch ein paar Mitbringsel aus der Apotheke, eine LED-Lampe zum ankleben und ein Buch. Machen uns dank Pizzataxi einen entspannten Abend, aber die Welt um uns herum muss ja arbeiten. :o)

Mittwoch 30.05.2007
Arne holt unser Grosssegel ab und näht ein paar Stellen nach. Gehen in die Stadt und kaufen Birkenstocks für Steffi und Laufschuhe für Tim. Um uns herum liegen lauter Holländer, die weiter in die Ostsee rein wollen. Es ist aber für die kommenden Tage laufend NO angesagt, also warten sie ab. Wir sollten also besser weiter.
Abends kommen Anne-Marie und Per mit ihrer X79 längsseits und haben Campari + O-Saft im Gepäck. Auch Philipp und Jakob besuchen uns noch, es wird also wieder gesellig. Arne bringt das Grosssegel zurück und hat uns als Dreingabe ein paar Zeisige, Spione, Gürtel genäht. Was für ein Service!

Warten in Holtenau.


Donnerstag, 31.05.2007
Ein öder NOK-Tag. Um 7:30 warten wir vor der Schleuse, kommen aber erst um 9:15 durch. Philipp grüßt uns von der Krüger-Werft aus zu, mittags tanken wir in Rendsburg. Jetzt sind die 80 l voll und Apelia liegt perfekt im Wasser.

Eifrige Möwen in Holtenau.


Die Maxim Gorky auf Gegenkurs im NOK.